Mitreden - Mitgestalten Zukunftswerkstatt Kommunen – Attraktiv im Wandel (ZWK)
Eine Zukunftswerkstatt ist eine Methode, die mit Unterstützung von Moderatoren die Selbstorganisation und Handlungskompetenz der Teilnehmenden fördert und die Realisierung gemeinsamer Ideen entwickeln hilft und in der Umsetzung beratend begleitet.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert das Modellprojekt „Zukunftswerkstatt Kommunen“, das bis 2024 durchgeführt wird. Es wurden 40 Kommunen aus 13 Bundesländern ausgewählt, die mehrheitlich in strukturschwachen Gebieten liegen. Zu den ausgewählten Kommunen zählen u.a. der Mittelzentrale Städteverbund Göltzschtal, bestehend aus Ellefeld, Falkenstein, Auerbach und Rodewisch.
Beratend begleitet werden wir dabei vom Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. in Bielefeld.
Das Thema wird der demografische Wandel sein. Das ist eine zentrale Gestaltungsaufgabe für jede Kommune, um nachhaltig attraktiv zu bleiben.
Demografischer Wandel umfasst mehr, als die Aspekte der Alterung und der Bevölkerungsabnahme. Dazu gehört auch die Änderung von Ansprüchen an attraktive Lebensräume für die verschiedenen Alters- und Interessengruppen.
Auf diese Veränderungsprozesse muss der Städteverbund reagieren. Um als Wohn- und Wirtschaftsstandort für Unternehmen und für alle Generationen in allen Lebensphasen attraktiv zu bleiben und attraktiver zu werden, sind individuelle innovative Lösungen vor Ort gefragt.
Neben der regionalen Wirtschaftsstruktur, dem Arbeitsmarkt und der Verdienststruktur spielen die Angebote der Daseinsvorsorge, der gesellschaftliche Zusammenhalt, die Zukunftschancen vor Ort für Jugendliche und junge Familien für die Attraktivität von Regionen eine zentrale Rolle.
Als Modellkommune „Zukunftswerkstatt“ wollen wir, mit breiter Bürgerbeteiligung vor Ort, die Identität unserer Region weiterentwickeln. (Video: Wandel gemeinsam vor Ort stärken)
Weitere Informationen dazu gibt es auf der Website der ZWK.
Die Zukunftswerkstatt verläuft in fünf Projektteilen:
- Kick-Off – Auftaktveranstaltung (15.11.2021), um möglichst viele am Prozess beteiligte Parteien einzubinden. (Erklärvideo)
► Zusammenfassung Kick-Off
- Kommunalprofil erstellen – Bestandsaufnahme der bereits vorhandenen relevanten Maßnahmen und Projekte, vervollständigt durch eine Analyse von Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken (Erklärvideo)
► Kommunalprofil des Städteverbundes Göltzschtal
- Zukunftswerkstatt – Ideensammlung mit Bürgerbeteiligung (Erklärvideo)
- Werkstattplan – Umsetzungsstrategie für Ideen mit Bürgerbeteiligung (Erklärvideo)
- Zwischenbilanz für die im Modellprojekt „Demografiewerkstatt Kommunen“ entwickelten Ideen (Erklärvideo)
Potentiale erschließen und Synergien aktiv nutzen Attraktiv im Wandel – Nachhaltige Entwicklung im Städteverbund Göltzschtal

„Wir werden älter, weniger und verlieren junge Menschen an die Metropolen, die wir hier ganz gut gebrauchen könnten“ konstatierte Oberbürgermeister Jens Scharff in seiner Einführung zum Workshop „Global Nachhaltige Kommune Sachsen“ (GNK Sachsen) am 9. März 2023 in Auerbach/Vogtl.
Die vier zum Götzschtalbündnis zusammengeschlossenen ZWK-Kommunen Auerbach, Ellefeld, Falkenstein und Rodewisch hatten in 2021 den Zuschlag für das sächsische Modellvorhaben erhalten. „Natürlich stellt sich im Kontext der Nachhaltigkeit auch die Frage nach den Auswirkungen des demografischen Wandels in unserer Region und damit werden auch die Themen der Zukunftswerkstatt berührt“ schloss sich die Rodewischer Bürgermeisterin Kerstin Schöniger an. „Wir können und wollen uns aber keine Doppelstrukturen leisten, sodass wir die Themen der Global Nachhaltigen Kommune zusammen mit der ZWK diskutieren müssen“.
Ralf Elsässer, der das Projekt Global Nachhaltige Kommune betreut und der ZWK Prozessbegleiter Dr. Klaus Zeitler konnten dieser Vorgehensweise nur zustimmen. Beide Strategien müssen im Göltzschtal zu einer werden. „Es ergibt keinen Sinn, wenn jeder seine eigene Suppe kocht und dann nur ein Papier rauskommt und keine konkreten Projekte zur Verbesserung der Situation“ meinten beide im Gespräch mit dem Regionalmanager Christian Günther.
Aus diesem Grund haben sich mehr als 20 Akteure aus der Region zu einem ersten Arbeitskreis getroffen, um Themen zu Fragen des Wohnens, der Beteiligung und der Bildung im Göltzschtal gemeinsam zu diskutieren. Dabei lieferte vor allem die jüngste Teilnehmerin aus dem Gymnasium Rodewisch starke Impulse. Julia Heckel (Schülerratsvorsitzende) wies darauf hin, dass viele Themen der Erwachsenen ganz anders kommuniziert werden müssten, damit sie bei jungen Menschen auch ankommen. Kerstin Schöniger hat sie im Anschluss an die Veranstaltung, gleich zu einem ersten Beratungsgespräch eingeladen. Im April wird die Kooperation zwischen GNK Sachsen und ZWK im Göltzschtal dann in einer zweiten Arbeitsrunde fortgesetzt.
60 Teilnehmer aus 43 Vereinen Erste Vereinswerkstatt im Göltzschtal
Wie gelingen interkommunale Zusammenarbeit und die Stärkung von Vereinen in einem Städteverbund? Die Modellkommune Göltzschtal hat sich auf den Weg gemacht, Antworten zu finden.
Die Städte Auerbach/Vogtl., Falkenstein und Rodewisch sowie die Gemeinde Ellefeld bilden den Mittelzentralen Städteverbund Göltzschtal (MZSV). Das Göltzschtal nimmt als Verbund an der „Zukunftswerkstatt Kommunen – Attraktiv im Wandel“ (ZWK) teil.
In der Kulturfabrik Auerbach im Vogtland trafen sich Ende Juli Vertreterinnen und Vertreter von Vereinen der vier Gemeinden, um gemeinsam über die Chancen und Herausforderungen des demografischen Wandels im Göltzschtal zu sprechen. Schwerpunktthemen des Treffens waren die interkommunale Zusammenarbeit, die Nachwuchsförderung, die Stärkung der Vereine, aber auch die vereinsübergreifende Zusammenarbeit im Städteverbund.
Das Sachsen Fernsehen (Fernsehen in Dresden GmbH) hat die Veranstaltung begleitet. Der Beitrag ist online abrufbar.
Zweite Vereinswerkstatt
Im Beisein der vier Bürgermeister Jens Scharff, Kerstin Schöniger, Jörg Kerber und Marco Siegemund sowie dem Projektmanager Christian Günther fand am 23. November 2022 die zweite Vereinswerkstatt im Mittelzentralen Städteverbund Göltzschtal statt.
Der Zuspruch war, wie in der ersten Werkstatt auch, enorm und die Veranstalter konnten mehr als 50 Vereine aus den vier Kommunen begrüßen.
Mit einem kurzen Rückblick, in Form eines Zeichentrickfilms, startete die Vereinswerkstatt.
Kerstin Schöniger, die den Abend moderierte, konnte dann auch gleich die ersten konkreten Projekte, die aus den Ergebnissen der ersten Werkstatt abgeleitet wurden, verkünden. Sie sollen im kommenden Jahr zur Minderung der Auswirkungen des demografischen Wandels in den Vereinen führen.
Im weiteren Verlauf erhielten die Vereinsvertreter viele interessante Informationen zu „Euregio Egrensis“, „ehrensache.jetzt“ und der Vereinskooperation des Sportvereins SpVgg Grünbach-Falkenstein e.V.
Im Anschluss hatten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch ausreichend Möglichkeiten, sich bei einem gemeinsamen Imbiss auszutauschen und miteinander ins Gespräch zu kommen.
Dritte Vereinswerkstatt
ZWK Göltzschtal bringt 44 Vereine an einem Tisch
Die Kooperation der vier Kommunen Auerbach, Ellefeld, Falkenstein und Rodewisch hatte am 18. Oktober zur dritten Vereinswerkstatt im Göltzschtal eingeladen. Dieser Einladung sind mehr als 60 Menschen aus 44 Vereinen gefolgt.
Kooperation lautet ein Schwerpunkt der ZWK-Strategie im Mittelzentralen Städteverbund Göltzschtal. Die Städte wollen sowohl im administrativen als auch im gesellschaftlichen Bereich enger zusammenarbeiten, um auf diese Weise den Herausforderungen, die der demografische Wandel mit sich bringt, besser zu begegnen. Aus diesem Grund ging es in der dritten Vereinswerkstatt auch darum, neue Chancen auszuloten und Beispiele für neue Kooperationen gemeinsam zu diskutieren. Den Auftakt hierzu machte Frau Sophie Scholz von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt. Sie stellte eine Vielzahl von Fördermöglichkeiten für das ehrenamtliche Engagement vor und betonte in ihrem Vortrag die Notwendigkeit für Kooperationen auch im ehrenamtlichen Bereich. Hier ändern sich gerade, so Frau Scholz in ihrem Referat, viele Rahmenbedingungen, die neue Herangehensweisen und Strategien notwendig machen würden. Diesen Ball griffen die Rodewischer Bürgermeisterin Kerstin Schöniger und Prozessberater Dr. Klaus Zeitler auf und diskutierten mit den anwesenden Vereinsmitgliedern die Frage, wie sich insbesondere Frauen und Mädchen besser in kommunale Entwicklungsprozesse und das Ehrenamt einbringen könnten und welche Rahmenbedingungen sich hierbei künftig verändern müssten, um Engagement für neue Zielgruppen attraktiver zu machen. Dabei stand auch das von Kerstin Schöniger im Göltzschtal ins Leben gerufene Projekt „Frauen finden Stadt“ auf der Agenda.
In seinem Schlussvortrag lud Michael Degenkolb vom Kreissportbund Vogtland e.V. zu einer Infoveranstaltung nach Plauen ein. Zusammen mit dem Netzwerk Südwestsachsen digital e.V. findet am 07. November 2023 in Plauen ein Qualifizierungsworkshop zum Thema neue digitale Angebote in Vereinen statt.
Vierte Vereinswerkstatt

Positive Bilanz und ein positiver Ausblick für die ZWK Vereinswerkstätten im Göltzschtal
Am 14. August 2024 fand die vorerst letzte im Rahmen des Modellprogramms ZWK organisierte Vereinswerkstatt im Mittelzentralen Städteverbund Göltzschtal statt. „Wir haben viel erreicht und können mit gutem Gewissen weiterarbeiten“ lautet das Resümee, das der Auerbacher Oberbürgermeister Jens Scharff bereits am Beginn der vierten Göltzschtal-Vereinswerkstatt zog. Gestartet war das Projekt 2022 mit einer umfassenden Stärken-Schwächen-Analyse an der sich über die Hälfte aller Vereine in den Städten Auerbach, Ellefeld, Falkenstein und Rodewisch beteiligt hatten. Ziel war es, die ehrenamtlichen Strukturen durch neue Impulse von außen und eine verbesserte Kooperation zukunftsfest zu machen.
„Mit dem geförderten Projekt „Frauen finden Stadt“ und der erfolgreichen Bewerbung im Aller.Land-Programm gelingt es uns gerade Frauen und junge Menschen gezielt in Entwicklungsprozesse einzubinden“ erläuterte Jens Scharff, der zusammen mit Prozessbegleiter Dr. Klaus Zeitler den Abend moderierte. Die erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb SIMUL+Kreativ und das damit verbundene Preisgeld in Höhe von 117.000.- schaffe, so die beiden Moderatoren weiter, auch ausreichend Spielräume, um die Vereinsarbeit mit dem angedachten Göltzschtal-Vereinsfond auch zukünftig entsprechend zu unterstützen. „Wie die Vereinswerkstätten gezeigt haben, geht es uns nicht darum, den Vereinen etwas überzustülpen, sondern auf deren Bedarfe zu reagieren und neue Rahmenbedingungen für eine gute Vereinsarbeit in Zeiten des demografischen Wandels zu schaffen“ warf der Falkensteiner Bürgermeister Marco Siegemund, der den Antrag für Simul+Kreativ auf den Weg gebracht hatte, ein.
Im Anschluss an die „Rückschau mit Ausblick“ gab es dann auch, einen neuerlichen Impuls für die Weiterentwicklung der Vereinsarbeit durch den Einsatz digitaler Hilfsmittel. Dr. Christian Papsdorf, KI-Experte und renommierter Wissenschaftler im Bereich künstlichen Intelligenz aus Dresden referierte zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Verein. „Auch wenn sich KI immer noch ein wenig wie Zukunftsmusik anhört, sollte man nicht vergessen, dass KI mittlerweile zur Standardausrüstung vieler Firmen gehört und viele unserer täglichen Routinen im „www“ mitbestimmt. Deshalb kann eine KI auch ein gutes Instrument für Vereine werden, um routinisierte Arbeiten wie Protokolle erstellen, Fragen auf der Homepage beantworten oder Abrechnungen buchen einfach und ohne großen Aufwand erledigen zu lassen“ erläuterte Dr. Papsdorf in seinem Schlussplädoyer.
Alle Anwesenden waren sich am Ende der Vereinswerkstatt darüber einig, dass das ZWK-Werkstattformat „was gebracht hat“ und künftig auch nach dem Auslaufen der ZWK-Förderperiode weitergeführt werden soll.
Unternehmen und Städte im Göltzschtal ziehen an einem Strang Göltzschtal-Unternehmerabend
Am 22. April 2024 fand der Göltzschtal-Unternehmerabend in Auerbach/Vogtland statt, welcher sich mit dem Thema "Neue Formen der Nachhaltigkeit im Zeitalter der KI: Innovative Wege für eine bessere Zukunft im Göltzschtal" befasste.
Zweifelsohne bedarf es gemeinsamer und koordinierter Anstrengungen, um den Herausforderungen des demografischen Wandels aktiv zu begegnen. Deshalb haben sich die vier ZWK-Kommunen Auerbach/Vogtl. Ellefeld, Falkenstein/Vogtl. und Rodewisch auch die Intensivierung von Kooperationen als zentrale Aufgabe ihrer ZWK-Strategie auserkoren. Neben der nun schon seit 26 Jahren andauernden interkommunalen Kooperation im Mittelzentralen Städteverbund Göltzschtal (= freiwilliger Zusammenschluss der vier Kommunen zur Kompensation von mittelstädtischen Funktionen) wurde während der ZWK-Periode bereits mehrere interkommunale Vereinswerkstätten durchgeführt und die Vernetzung von administrativen Funktionen in den Kommunalverwaltungen intensiviert. „Doch ohne unsere Partner in der Wirtschaft und den regionalen Unternehmen geht es nicht. Erst wenn wir sicherstellen, dass die Menschen, die hier wohnen, auch ein wirtschaftliches Auskommen haben und unsere Firmen so attraktiv sind, dass die Menschen auch hier arbeiten wollen, dann bestehen wir im demografischen Wandel“ erklärte Jens Scharff, der Sprecher des Mittelzentralen Städteverbundes Göltzschtal.
Er zeigte sich zusammen mit seiner Kollegin Kerstin Schöniger und den Kollegen Marco Siegemund und Jörg Kerber hoch erfreut, denn 65 Unternehmen sind der Einladung zum Unternehmerabend im Göltzschtal gefolgt. Auch der Landtagsabgeordnete Sören Vogt war in die Räume der Fritz Gruppe aus Auerbach gekommen, die extra für die Veranstaltung einen Teil ihrer Lagerhallen geräumt hatte. Begleitet wurde der Abend von einem Vortrag zum Einsatz von KI in Unternehmen. Dr. Christian Papstdorf von der Kompetenzstelle KI an der Digitalagentur Sachsen zeigte anschaulich auf, wie die neue Technik auch kleine und mittelständische Wirtschaftsunternehmen dabei unterstützen kann, ihre Abläufe zu optimieren und dabei helfen kann, auch Fachkräftemängel ein Stück weit zu optimieren.
Im Nachgang zum Unternehmerabend bot Christian Günther, der Regionalmanager und ZWK-Beauftragte im Göltzschatl im Rahmen der ZWK noch Workshops an, in denen interessierte Unternehmerinnen und Unternehmer sich über den Einsatz von KI intensiv informieren können.
Die Intensiven und lang andauernden Gespräche nach der eigentlichen Veranstaltung haben gezeigt, dass die Organisatoren mit dem Unternehmerabend und dem KI-Vortrag einen Nerv der Wirtschaftstreibenden in der Region getroffen haben.
Melden Sie sich bei uns – persönlich, telefonisch oder per Mail,
- wenn Sie Lust auf eine aktive Mitgestaltung haben.
- wenn Sie Ideen haben, das Göltzschtal attraktiv zu gestalten.
- wenn Sie Anregungen (auch konstruktive Kritik) zum Thema „Demografie – Attraktiv im Wandel“ haben.