Ziele, Strategien, Aufgaben Gemeinsames erreichen

„Planen und handeln, als ob Gemeindegrenzen nicht vorhanden wären“ - Der Wahlspruch des Mittelzentralen Städteverbundes Göltzschtal aus der Gründungsphase 1997 wird von den Gemeinden auch weiterhin als Grundlage für ihr gemeinsames Handeln gesehen. Vieles konnte seitdem erreicht werden. Dennoch soll der Wahlspruch für eine zukunftsorientierte und vertrauensvolle Zusammenarbeit als Leitmotiv dienen.

Unsere Ziele sind als Leitbildbausteine in unserem gemeinsamen regionalen Entwicklungskonzept (REK) zu finden (siehe S. 128 ff). Die dabei definierten sechs Leitbildbausteine gliedern sich wiederum in einzelne Handlungsfelder. Diese sind die Grundlage für Maßnahmen, welche die nächsten Jahre verwirklicht werden sollen. Dabei gilt es zu unterscheiden, dass es sich um kommunale und dezentrale Maßnahmen handelt. Einige der Maßnahmen werden aufgrund ihrer z.B. infrastrukturellen Natur, von externen Aufgabenträgern durchgeführt.

Leitbildbausteine:

Die einzelnen Maßnahmen sollen inhaltlich an den Schnittstellen Stadtentwicklung, Wirtschaft, Verkehr und Bildung die Identitätsstärkung und gemeinsames Verwaltungshandeln bündeln. Sie bilden die Arbeitsgrundlage unseres gemeinsamen Handelns und Erreichung der gemeinsamen Ziele.


Handlungsfelder:

INNENSTÄDTE BELEBEN!

ALTSTÄDTE SANIEREN
durch Unterstützung privater und öffentlicher Maßnahmen

LÜCKEN SCHLIESSEN
innerhalb der bestehenden Stadt- und Baustrukturen

LEERSTÄNDE REDUZIEREN
im Wohn- und Gewerbebestand

VIELFALT ERMÖGLICHEN
mit zukunftsweisenden und nachhaltigen Lösungen im Einzelhandel und anderen Nutzungen


WIRTSCHAFT FÖRDERN!

WIRTSCHAFTSSTANDORT QUALIFIZIEREN
durch Förderung von Betrieben sowie der Ausbildung und Bindung von Fachkräften

GEWERBEFLÄCHEN ENTWICKELN
in Industrie-/Gewerbegebieten und durch die Revitalisierung von Brachflächen

GESUNDHEITSBRANCHE STÄRKEN
Erhalt/Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung


INFRASTRUKTUR ERNEUERN!

STRASSENVERKEHR RESTRUKTURIEREN
nach Fertigstellung der Ortsumgehung Göltzschtal

NAHVERKEHR ATTRAKTIVER GESTALTEN
durch Linien- und Fahrplanoptimierung im Vogtlandnetz 2019+

NICHT-MOTORISIERTEN VERKEHR FÖRDERN
durch Entwicklung und barrierefreie Gestaltung von Fuß- und Radwegen

DIGITALISIERUNG VORANBRINGEN
durch Ausbau der Breitbandanbindung und aktive Nutzung der Potentiale

KLIMASCHUTZ FÖRDERN
durch Förderung energie- und klimagerechter Technologien und Maßnahmen


GENERATIONEN EIN ZUHAUSE BIETEN!

WOHNUNGSANGEBOT ANPASSEN
zur qualitativen und quantitativen Anpassung an aktuelle Wohnbedürfnisse von Familien mit Kindern und Jugendlichen bis hin zu Senioren

FREIRAUM GESTALTEN
zur Stärkung der Attraktivität und zur nachhaltigen Nutzbarkeit für die Bürger


LEBENSWERT STEIGERN!

BILDUNGSEINRICHTUNGEN FITMACHEN
zur Gewährleistung einer umfassenden und zeitgemäßen Erziehung und Bildung in allen Altersklassen

ÖFFENTLICHE EINRICHTUNGEN WEITERENTWICKELN
in gegenseitiger Ergänzung im Städteverbund

KULTUR UND SPORT STÄRKEN
durch Umsetzung investiver und nichtinvestiver Projekte und Maßnahmen


ZUSAMMEN ARBEITEN!

IDENTITÄT SCHÄRFEN
zur Abbildung der Stärken und Herausarbeitung der Potentiale

GEMEINSAM PLANEN
in Zusammenarbeit von Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Bürgern und beteiligten Akteuren

SYNERGIEEFFEKTE NUTZEN
innerhalb des Städteverbundes und darüber hinaus

BÜRGER BETEILIGEN
auf allen Ebenen der Entwicklung im Städteverbund


Aufgaben und Arbeitsweisen

Im Landesentwicklungsplans des Freistaates Sachsen vom 16.08.94 wurde der Städteverbund Auerbach/ Ellefeld/Falkenstein/Rodewisch als Mittelzentrum verbindlich festgeschrieben. Damit ist eine raumstrukturelle Sonderform funktionsräumlicher Kooperation von Städten und Gemeinden gleicher oder verschiedener Zentralitätsstufe für die Städte im Göltzschtal festgelegt. Auf dem Hintergrund seiner naturräumlichen Lage, seiner gemeinsamen historischen Entwicklung und den bereits bestehenden engen Verflechtungen in allen Lebensbereichen stellen sich die im Städteverbund integrierten Kommunen der Aufgabe, gemeinsam eine mittelzentrale Funktion wahrzunehmen. Dazu ist eine enge kooperative gleichberechtigte Zusammenarbeit erforderlich, die eine städtische und wirtschaftliche Entwicklung und Stärkung des Städteverbundes ermöglicht.

Im Leitbild "Planen und Handeln, als ob Gemeindegrenzen nicht vorhanden wären" wurde der erklärte Wille zur Zusammenarbeit auf verschiedenen Gebieten kommunaler Politik durch die einzelnen politischen Vertretungen der Städteverbundmitglieder festgeschrieben.

Der Vertrag zur Zusammenarbeit im Städteverbund Göltzschtal von 1997 ist Basis der interkommunalen Zusammenarbeit und regelt im Wesentlichen:

  • Zuständigkeit und Kooperationen,
  • Organe des Verbundes und deren Aufgaben,
  • Öffentlichkeitsarbeit,
  • Finanzierung der Aufgaben.

Dem Abschluss dieses Vertrages gingen umfassende und fachlich höchst fundamentierte Vorarbeiten, begleitet von der Technischen Universität Dresden, Lehrstuhl Raumordnung, voraus.

Festgestellt werden kann, dass die Problemlagen, die die interkommunale Zusammenarbeit damals beförderten, heute nicht gänzlich anders sind. Jedoch steht eine zentrale Herausforderung im Focus der Mitgliedskommunen: der demographische Wandel. Die Bevölkerungsentwicklung, wie sie sich in den letzten Jahren darstellt, zwingt die Kommunen zu neuen Denkansätzen bei der kommunalen Daseinsfürsorge, aber auch verwaltungsintern gilt es, demographietaugliche Strukturen zu entwickeln. - Dabei kommt natürlich der Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen hinaus eine besonders herausragende Bedeutung zu.


Vertrag und Geschäftsordnung